Bettina van Haaren

Bettina van Haaren

Waldwasen durchlöchert
20. Mai - 16. Juli 2017

Der Kunstverein Ludwigshafen widmet der bildenden Künstlerin Bettina van Haaren eine große Einzelausstellung, in welcher umfassend ihr Werk präsentiert wird. Seit Mitte der 1980er Jahre hat sich Bettina van Haaren in ihrem malerischen, zeichnerischen und druckgrafischen Werk fast ausschließlich der Darstellung des eigenen, fast ausnahmslos nackten Körpers verschrieben. Sie selbst bezeichnet diese zum Teil äußerst intimen Darstellungen ihres Körpers als Selbstbildnisse und grenzt sich damit von der allgemein üblichen Bezeichnung des Selbstaktes ab. Der weibliche Körper dient Bettina van Haaren als Möglichkeit der visuellen Hinterfragung von Identität, Geschlecht, sozialer Zugehörigkeit und gesellschaftlicher Rolle. In diesen Kontext reihen sich die Selbstbilder Bettina van Haarens ein, die zahlreiche autobiografische Bezüge erkennen lassen. Während in den 1990er Jahren Schwangerschaft, Geburt und Mutterschaft die beherrschenden Themen ihrer künstlerischen Arbeit sind, rückt dieser Lebensabschnitt im Laufe der Jahre in den Hintergrund; die Künstlerin setzt sich mit aktuellen gesellschaftspolitischen Fragestellungen zu Natur, Umwelt, Konsum, Krieg und Gewalt auseinander. Zudem öffnet sich die Bühne für weitere Akteure. Tiere, vom heimischen Hasen, Fuchs, Pferd und Wildschwein bis zu exotisch wilden Leoparden, treffen auf unterschiedlichste Esswaren und zahlreiche Relikte unserer Zivilisation, wie beispielsweise knallbunte Plastiktüten, verdorrte Tannenzweige, abgeschnittene Baumstämme, Spielzeugpistolen oder spießige Spitzendeckchen. Letztendlich aber steht immer der nackte weibliche Körper im Zentrum des Geschehens und so versteht sich jedes Bild als ein subjektiver Blick der Künstlerin auf sich selbst, auf die sie umgebende Welt und darauf, wie sie sich diese zu Eigen macht. 

Bettina van Haaren (*1961) ist Malerin, Zeichnerin und Druckgrafikern. Das Werk wurde in über 80 Einzel- und über 120 Gruppenausstellungen in Europa, USA, Neuseeland und China gezeigt. 20 Publikationen über sie liegen vor, sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien. Seit 2000 ist sie Professorin für Zeichnung und Druckgrafik an der TU Dortmund.

In Kooperation mit der Galerie der Stadt Tuttlingen und der Kunsthalle Schweinfurt erscheint ein Katalog