no friture

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Junge Kunstszene aus den flämischen und wallonischen Teilen Belgiens
30. Oktober 2004 - 2. Januar 2005

Kooperation mit dem Mannheimer Kunstverein
Belgien: Land in der Mitte Europas, Sitz der Europäischen Union, Atomium, Häkeldeckchen, Schokolade, Bier, Pommes frites. War das schon alles? Keineswegs. Ein Land, das die europäischen Regionalismen widerspiegelt wie kaum ein anderes, muss zwangsläufig das Interesse der Anrainer wecken, wirft die Frage auf, wie man heute in Europa zusammenlebt und was dabei herauskommt. 
Kunst in Belgien heißt lebendige Vielfalt, die zu einem nicht unbeträchtlichen Teil von Künstlerinnen und Künstlern gespeist wird, die nicht im Land geboren sind, sondern aus Luxemburg, Frankreich, den Niederlanden, England, Spanien, Deutschland oder woher sonst auch immer kommen. Trotz dieser Tatsache kann man dennoch von belgischer Kunst sprechen, in einem europäischen Sinne, der mehr vom Genius Loci als von gebürtiger Nationalität ausgeht und viele Dinge zulässt. Nationale Kunst im engeren Sinne gibt es sowieso schon lange nicht mehr, durchaus aber Kunst mit Besonderheiten, die bestimmten Regionen zu Eigen sind, und oft haben gerade Künstler, die nicht ihr gesamtes Leben an eben diesem Ort verbracht haben, dafür ein besonderes Gespür. Erfrischend und vielfältig ist die Kunst, die uns hier begegnet, Malerei, Plastik, Fotografie, Video, ortsbezogene Arbeiten - die gesamte Spannbreite künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten in der zeitgenössischen Kunst ist auch der Kunst in Belgien zu Eigen. Unsere Auswahl ist denn auch individuell, unser gewonnenes Bild der belgischen Kunst eine Momentaufnahme und erhebt weder den Anspruch auf Allgemeingültigkeit noch auf Ausgewogenheit. Die Ausstellung spiegelt aber eine gewisse Breite der Techniken und künstlerischen Ansätze wider und vor allem war uns daran gelegen, nicht bereits sattsam Bekanntes wiederzukäuen, sondern im Wesentlichen Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern zu zeigen, die in ihrer Heimat bereits einen gewissen Bekanntheitsgrad besitzen, im Ausland jedoch weitgehend noch unbekannt sind. Es ist eine gute Tradition der Kunstvereine, gerade junge Künstler auf den ersten Sprossen der Karriereleiter durch ihre Vermittlungsarbeit zu fördern, und eben diesem Ziel soll auch unsere Ausstellung dienen. Die eine oder andere Position oder Künstlerpersönlichkeit ist dabei, die bereits durchgesetzt ist, jedoch steht dies nicht im Widerspruch zu dem vorher Gesagten. Vielmehr war es uns auch daran gelegen, die Verbindung zu bereits etablierter Kunst aufzuzeigen, um eventuelle Gemeinsamkeiten oder Trennendes sichtbar werden zu lassen. Die Arbeiten, die vor Ort in den beiden beteiligten Kunstvereinen entstehen, waren uns deshalb besonders wichtig, da sie eine Brücke nicht nur zwischen den Regionen Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg schlagen, sondern ebenso eine von Belgien nach Deutschland. Auch hier gilt es, den Regionalismus nicht nur anderswo, sondern auch zu Hause wahrzunehmen. 

Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler:
Aline Bouvy und John Gillis
Stephan Balleux
Michel Francois
Nadia Kever 
Emilio López-Menchero 
Xavier Noiret-Thomé
Christophe Terlinden 
Paul Casaer 
Anne Daems 
Simona Denicolai & Ivo Provoost 
Tina Gillen 
Gert Robijns 
Sven´t Jolle 
Dennis Tyfus 
Dimitri Vangrunderbeek

Eröffnung: Samstag, 30. Oktober 2004, 18 Uhr
im Mannheimer Kunstverein.

Nach der Eröffnung bieten wir einen Busshuttle zum Kunstverein Ludwigshafen an, wo wir Sie herzlich zur Besichtigung des zweiten Teils der Ausstellung und anschließendem Umtrunk einladen. Rückfahrt ca. 21:30 Uhr.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog

Die Förderer des Projekts:
Das Land Baden-Württemberg, das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur in Mainz, das Ministerie van de Vlaamse Gemeenschap, Brüssel, das Commissariat Général des Relations Internationales de la communauté francaise et de la Région wallonne - CGRI in Brüssel und die Vertretung der Französischen Gemeinschaft Belgiens und der Wallonischen Region-Wallonie-Bruxelles.