The Eye is A Lonely Hunter: Images Of Humankind

The Eye is A Lonely Hunter: Images Of Humankind

4. FOTO-FESTIVAL Mannheim_Ludwigshafen_Heidelberg
10. September - 6. November 2011

Kuratorinnen: Katerina Gregos & Solvej Helweg Ovesen
Als Teil des 4. Fotofestivals Mannheim Ludwighafen Heidelberg, THE EYE IS A LONELY HUNTER, beinhaltet das Unterthema Das alltägliche Leben eine fotografische Untersuchung der Organisation, Durchführung und "Personalisierung" des täglichen Lebens – Aufgaben, denen sich alle Menschen gegenübergestellt finden. Inspiriert wurde dieses Ausstellungssegment durch das Buch L'invention du quotidien (deutsch Die Kunst des Handelns ) des Soziologen Michel de Certeau, der untersuchte, wie die Menschen ihre Kultur individualisieren und Dinge – von Gebrauchsgegenständen bis zu alltäglichen Handlungen – verändern oder modifizieren, um sie sich "anzueignen". Wie bewältigen wir das tägliche Leben? Wie durchleben wir die tagtäglichen Handlungen, Notwendigkeiten und Routinen? Wie ersinnen wir Strategien, mit denen wir den Alltag bezwingen? Wie bewegen wir uns im privaten wie auch im öffentlichen Raum und besetzen ihn - als Einzelpersonen und als Mitglieder einer Gruppe?

Die Ausstellung konzentriert sich auf einen wichtigen Aspekt (Praxis des Lebens ist kein Begriff, der im deutschen sinnvoll oder verständlich ist) des alltäglichen Lebens: Die Möglichkeiten und Grenzen der individuellen Handlungsfähigkeit sowohl als Vermittlung eines mikrokosmischen Weltbilds wie auch als Beispiel für den Überlebenswillen. Sie erlaubt einen Einblick in die unterschiedlichen Rituale/Umsetzung des täglichen Lebens überall auf der Welt, in ihrer Einfachheit, Eigenheit und ihrem Erfindungsreichtum. Sie fragt, ob es zwischen Praxis und Routine einen Unterschied gibt und, wenn ja, worin sich dieser manifestiert.Tatsächlich gibt es "universale" Praktiken und Lebensweisen, wie das Essen, das Sich-Kleiden und der menschliche Kontakt, die uns allen gemein sind. Doch werden diese Praktiken in unterschiedlichen Kulturen auf unterschiedliche Weise offenbar: Während einige Gepflogenheiten eine gewisse Einheitlichkeit oder Normiertheit aufweisen mögen, sind andere eine Art von Widerstand gegenüber der Konvention und stellen die Verallgemeinerungen des menschlichen Alltagslebens in Frage. Deshalb ist die Vorstellung von einer "Normalität" des Alltäglichen relativ: in der Auswahl der Fotografien kommen sowohl übliche und vertraute als auch recht ungewöhnliche tägliche Routinen und Praktiken zum Ausdruck.

Das Hauptanliegen der Ausstellung THE EYE IS A LONELY HUNTER und ihrer Teilbereiche ist es, einen Einblick in das Leben anderer zu vermitteln, der über den visuellen Mythos von Normalität und Universalität hinausgeht. Das alltägliche Leben bezeugt das Vermögen der Menschheit, angesichts der Herausforderungen des täglichen Lebens erfindungsreiche Überlebensstrategien zu entwickeln.

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